Benedikt Wagner ist neuer Säbel-Europameister

22 Juni 2016
Furioser Auftritt bei der EM in Torun (Polen): der Dormagener Säbelfechter Benedikt „Peter“ Wagner stand zweimal knapp vor dem Turnieraus und sicherte sich am Ende doch noch seinen ersten Einzeltitel bei einer Europameisterschaft.
Besonders dramatisch verlief aus Sicht der deutschen Delegation das Halbfinale. Gegen den Russen Kamil Ibragimov lag Wagner nahezu aussichtslos mit 8:14 hinten, kämpfte sich in beeindruckender Manier zurück und siegte am Ende noch mit 15:14. „Ich weiß ehrlicherweise nicht, wie er das gemacht hat. Das war einfach klasse“, sagte Bundestrainer Vilmos Szabo.
Auch im Finale erwischte der Dormagener einen katastrophalen Fehlstart. Die ersten sechs (!) Treffer gingen allesamt an seinen Finalgegner Vincent Anstett aus Frankreich. Wieder kam Wagner sensationell zurück ins Gefecht und besiegte den Franzosen in einem Finale auf Weltklasseniveau letztlich mit 15:13. Sekunden nach dem entscheidenden Treffer stürmten Wagners Teamkameraden auf die Planche und ließen den frischgebackenen Europameister hochleben. Der 26-jährige selbst zeigte sich nach seinem ersten Einzeltitel bei einer EM überglücklich: „Ich bin einfach happy. Es waren einige knappe und schwere Gefechte, aber am Ende konnte ich auch diese für mich entscheiden.“
Für die Dormagener Olympia-Fahrer Max Hartung, letztes Jahr noch Vize-Europameister, und Matyas Szabo war am Mittwoch bereits früher Schluss. Hartung schied in der Runde der besten 32 gegen den späteren Finalisten Vincent Anstett mit 12:15 aus, Szabo scheiterte bereits eine Runde früher, ebenso wie Richard Hübers, der vierte Dormagener im Bunde.
Glückwünsche für den neuen Europameister gab es natürlich auch von TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald: „Ich freue mich sehr für Benedikt. Sein Sieg zeigt auch, auf welcher Breite wir am Höhenberg Fechter von Weltklasseformat haben.“
Weniger erfolgreich verlief die diesjährige EM für die Damen des TSV. Beste Dormagenerin war Anna Limbach auf Rang 19. Erfreulich das Ergebnis von EM-Debütantin Lea Krüger, die 34. wurde. Judith Kusian reihte sich auf Platz 36 ein.