Knut Oetter mit Ehrenplakette in Gold ausgezeichnet

28 November 2016
Beim Deutschen Fechertag wurde Knut Oetter vom Deutschen Fechterbund mit der Ehrenplakette in Gold ausgezeichnet. Die Laudatio zu seinen Ehren hielt Alexander Böhm. Diese können Sie hier nachlesen.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Anwesende,
lieber Knut,

jetzt wird mir die Ehre zu teil, gleich zweimal eine Laudatio auf dich zu halten.
Heute allerdings in noch größerem Rahmen als bei deiner Verabschiedung vom RFB.

Ich könnte es mir jetzt natürlich leicht machen und die selben Worte von damals heute nochmal bringen, die meisten hier im Saale kennen sie ja nicht.
Das wäre aber zu einfach und der Ehrung die Du heute erhälst auch nicht würdig.
1973 war das Jahr, in dem deine Karriere beim Rheinischen Fechterbund als Jugendwart begann. Das ist jetzt 43 Jahre her. 1973 fand die Fecht WM in Göteborg statt. 1973 trat Großbritannien der damaligen Europäischen Gemeinschaft, EG, bei. In diesem Jahr wurde auch das damals höchste Gebäude der Welt, das World Trade Center, eröffnet.
Vieles hat sich seitdem geändert, ob im Fechten oder auf der Welt. Eines war allerdings schon damals wie heute: Fussballmeister wurde der FC Bayern München.
Du hast dann, meiner einer Auszeit von 6 Monaten, ununterbrochen bis 2015 im Vorstand der Rheinischen Fechterbundes mitgewirkt, ab 1976 dann als Sportwart.
Ich glaube ohne Lügen zu müssen, behaupten zu können, dass du mehr Europa- und Weltmeister live gesehen zu haben, als viele hier im Raum.
Also Sportwart eines der erfolgreichsten Verbände im DFB hast die viele Fechtkarrieren von Anfang an verfolgt. Und wer dich einmal bei einem Turnier oder eines Landesmeisterschaft erlebt hat weiß, dass du Fechten wahrlich lebst.
Für mich zeigte sich dies an einem kleinen Beispiel: Deine selbstgepfiffene Hymne ist inzwischen über die Grenzen des Rheinlands bekannt. Doch dir war es immer wichtig, dass die Siegerehrungen in einem ordentlichen und würdigen Rahmen ablaufen, egal wie hektisch das Turnier gerade war. Eben weil Dir der Sportler und sein Erfolg und dann auch dessen Würdigung wichtig war.
Wer mit dir Zusammenarbeiten durfte, weiß, dass es auch einmal laut und ruppig werden kann, aber am Ende findet man immer eine Lösung.
Deshalb warst du auch jahrzehntelang der Ansprechpartner für alle sportlichen Belange im Rheinischen Fechterbund und darüber hinaus. Ob Eltern, Trainer, Fechter. Jeder kannte deine Nummer und hat sich, oft auch zu deinem Leidwesen, sehr häufig benutzt.
Daneben hast du in Mülheim einen Verein aufgebaut, und auch dort hunderten Kindern das Fechten näher gebracht, unter anderem auch mir.
42 Jahre im aktiven Funktionärsleben. Was in der Sportwelt heute vielfach kritisiert wird, wurde bei dir eigentlich nie in Frage gestellt.
„Der Knut macht das so lange und gut, der kann das auch weitermachen“. Und dies hast du dann auch getan. Aber eben nicht weil du an deinem Stuhl geklebt hast, sondern weil deine gute Arbeit allseits geschätzt wurde.
Wenn heute das fehlenden kontinuierliche Engagement in vielen Bereichen beklagt wird oder wie schwer es ist, Ehrenamt und Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, so bist du auch ein Beispiel dafür, dass es klappen kann.
Und solche Menschen wie dich, von diesen lebt unser Sport. Leute die mit Herzblut dabei sind, die man gemein hin für etwas bekloppt halten würde. Aber eben nur mit solchen Engagement kann eine kleine Sportart wie die unsere weiter erhalten bleiben und auch Spitzenleistungen produzieren.
Lieber Knut, dass du heute eine der höchsten Auszeichnungen des Deutschen Fechterbundes erhälst, freut mich nicht nur persönlich sehr sondern den gesamten Rheinischen Fechterverband. Du hast die wahrlich um diesen verdient gemacht.
Dein Einsatz hat über die Grenzen des Landesverbands hinaus gewirkt und du hast mit dazu beigetragen, dass er so solide und erfolgreich aufgestellt ist.
Bei deiner Verabschiedung letztes Jahr habe ich gesagt, dass du dich vermutlich nicht ganz zur Ruhe setzen wirst.
Diese Meinung will ich nicht revidieren, auch wenn du dir inzwischen einen Hund angeschafft hast, der dich und Angela auf Trab hält, bist du bei Turnieren immer noch in der Halle zu treffen. Von daher wird dein Ruhestand beim Rheinischen Fechterbund immer noch ein Unruhestand im Fechten bleiben.
Lassen Sie mich ganz zum Schluss noch eine Anekdoten erzählen, die ich nicht selbst erlebt habe, aber mir so zugetragen wurde, aber die äußerst enge Verwebung zwischen Knut als Sportwart und dem Fechten im Rheinland zeigt.
Während einer Siegerehrung bei den Landesmeisterschaften fiel nach einiger Zeit den geehrten Sportlern ein kleiner, aber feiner Schreibfehler in den überreichten Dokumenten auf.
Statt Urknuden stand dort geschrieben. Doch zurückgeben wollte die offensichtlichen Fehldrucke keiner, man sagt sie sind inzwischen viel wert. Oder wie es so schön heißt: Ein Freudscher Verschreiber.
In diesem Sinne darf ich dir lieber Knut im Namen des ganzen RFEB ganz herzlich gratulieren und es auch hier nochmal sagen: Danke für deine Arbeit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit