Frohe Weihnachten

24 Dezember 2020
Auch und gerade in diesem sportlich wie gesamtgesellschaftlich äußerst ungewöhnlichen Jahr möchten wir sie nicht missen: die traditionellen Weihnachtsgrüße unseres Präsidenten. Der Rheinische Fechter-Bund wünscht allen Fechtbegeisterten und ihren Familien frohe Festtage und einen guten Rutsch in ein hoffentlich allseits gesundes neues Jahr 2021!


Weihnachtsbrief des RFB-Präsidenten

Liebe Fechtfreunde im Rheinland,

normalerweise würde ich jetzt hier sitzen und unter dem Eindruck von den Olympischen Spielen 2020, unzähligen Wettkämpfen zur Weihnachtszeit, Erfolgen, Medaillen, unzäh-ligen Jahresrückblicken und Sportlerehrungen und dem hektischen Weihnachtstreiben diese Zeilen an Sie schreiben. Dieses Jahr ist jedoch alles anders. Die Corona-Pandemie hat leider alles stillgelegt, was unseren Sport ausmacht; bis auf wenige Ausnahmen in den Sommermonaten war unser Sport so gut wie untersagt.

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Während im Frühjahr noch sehr viel Verständnis unter allen Beteiligten für die Notwendigkeit der Stilllegung des gesamten gesellschaftlichen Lebens vorhanden war, so hat es mich persönlich sehr berührt, dass jeder Verein, jede*r Trainer*in und jede*r Funktionär*in mit höchster Sorgfalt Konzepte ausgearbeitet hat, damit ein normaler Trainings- und zum Teil auch Wettkampfbetrieb wieder stattfinden kann, um dann später zu merken, dass alles wieder umsonst war. Selbst die Landesregierung hatte noch Anfang Oktober die Kontaktobergrenze für den Fechtsport aufgehoben und musste anschließend wieder fast alles verbieten.

Auch wir im Verband mussten diese Entwicklungen parallel mitgehen. Es wurden Hygie-nerichtlinien ausgearbeitet, angepasst, alternative Turnierformate entwickelt und Genehmigungen bei Gesundheitsämtern eingeholt, die später nichts mehr wert waren. Und auch wenn Bundeskaderathletinnen und -athleten theoretisch weiter trainieren konnten, brauchen auch sie gerade den richtigen Verein und die richtigen Gegner, damit sie diese Möglichkeiten auch angemessen nutzen können, um sich für spätere Höhepunkte vorbereiten zu können.

Auch ist derzeit nicht klar, wie die Probleme der ausbleibenden Wettkämpfe im deutschen Fechten zu lösen sind. Hier denke ich besonders an die verlorene Zeit in einer bestimmten Altersklasse oder auch an ausstehende Kadernominierungen bei ausbleibenden Wettkämpfen, die auch Grundlage für Förderungen sein können. Aber trotz aller Probleme blicke ich mit einigem Stolz auf unseren Sport zu Pandemiezei-ten. Für mich zeigt das Kämpfen im Hintergrund für unseren Sport anhand von Hygiene-konzepten vor allem den besonderen Stellenwert, den er bei uns hat. Und ich finde es beeindruckend zu sehen, wie gut unser Sport in dieser Zeit zusammensteht.  So zeichnet sich beispielsweise derzeit ab, dass Rückgänge in den Mitgliederzahlen sich vorwiegend auf die üblichen Abgänge zum Jahresende bei ausbleibenden Anfängerkursen während des Jahres beschränken. Austritte, die eine direkte Folge der Pandemie sind, waren da-gegen fast keine zu verzeichnen. Dies werte ich als große Solidarität aller Beteiligten ge-genüber dem Sport und den jeweiligen Vereinen. Des Weiteren betrachte ich es als sehr gutes Signal, dass im Jahr 2020 wegen der zuhauf ausgefallenen Wettkämpfe viel Zeit investiert werden konnte, um neue Konzepte zu entwickeln oder größere Projekte im Hintergrund anzugehen, die der Zukunft dienen.

Zunächst haben wir im Rheinischen Fechter-Bund eine Neufassung unserer Satzung entwickelt und zu einem ungünstigen Zeitpunkt während einer Pandemie um eine Bei-tragserhöhung gebeten. Beide Vorschläge konnten die einstimmige Zustimmung durch den Rheinischen Fechtertag finden.  Dies werten wir als großen Vertrauensbeweis in die durch den Vorstand unterbreiteten Vorschläge und Visionen. 

Ebenso haben wir neben der schon seit dreieinhalb Jahren geltenden neuen Kampfrichterausbildung nun auch die Erneuerung der Trainerausbildung in Angriff genommen. Gemeinsam mit dem Westfälischen Fechter-Bund arbeitet seit diesem Sommer ein jun-ges, hochqualifiziertes Trainerteam an der Erneuerung dieser Ausbildung, die parallel zu der derzeit bereits stattfinden (jedoch unterbrochenen) C-Trainer-Ausbildung erfolgt. In einer Arbeitsgemeinschaft zur Mitgliedergewinnung beraten wir derzeit, wie unser Sport besonders in der Breite wieder stark werden kann. Im Leistungssport beschäftigen wir uns derzeit insbesondere mit den Vorgaben des Landessportbundes, ab 01.01.2022 Trainer beim Rheinischen Fechter-Bund anstellen zu müssen. 

Dass wir die vorgenannten Projekte zielgerichtet angehen konnten, stimmt mich auch in diesen schwierigen Zeiten des Sports im Hinblick auf die zukünftigen Erfolge des Fecht-sports in Nordrhein-Westfalen zuversichtlich.

Auch auf Ebene des Deutschen Fechter-Bundes standen einige Aspekte zur Diskussion. So wird das derzeit vorgeschlagene Konzept der Regionenbildung intensiv zwischen den Landes-verbänden diskutiert. Jedoch ist hier derzeit noch keine Entscheidung absehbar, da auch der Deutsche Fechter-Bund seine Mitgliederversammlung aufgrund der Pandemie verschieben musste.  Wie bereits auf dem Rheinischen Fechtertag und der Sportausschusssitzung angekündigt, wird der Rheinische Fechter-Bund sehr darauf bedacht sein, hier die Interessen seiner Vereine gut zu vertre-ten.

Besonders danken möchte ich an dieser Stelle meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand samt Leistungssportkoordinatorin und Geschäftsführerin. Uns verbindet zu jeder Zeit ein höchst vertrauensvoller Umgang, gepaart mit höchstem Einsatz und Liebe für die Sache. Aus diesem Grund bin ich auch für 2021 sehr optimistisch, dass wir das Fechten weiter nach vorne bringen können.

Aber natürlich gilt mein Dank ebenso jedem*r einzelnen Vereinsvertreter*in, Trainer*in, Kampfrichter*in und Fechter*in. Vielen Dank, dass Sie alle in diesen schwierigen Zeiten für unseren Sport kämpfen und alles möglich machen, was möglich ist. Ich bin überzeugt, dass sich dies im Laufe des kommenden Jahres noch auszahlen wird.  

Nun aber wünsche ich jedem einzelnen die nötige Ruhe und Erholung an schönen Weihnachtstagen mit der Familie und den Liebsten. Bleiben Sie gesund, zuversichtlich und lassen Sie sich trotz der Situation nicht unterkriegen.

Ihr/Euer

Christian Rieger

Präsident RFB